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Geschichte

Rammenau wurde im Jahre 1228 im Zuge der Grenzlandbereinigung zwischen dem Königreich Böhmen und dem Bistum Meißen erstmals urkundlich erwähnt, aber die Besiedlung erfolgte natürlich viel eher.

 

Es gibt eine Urkunde von 1213, die aber nicht mehr im Original vorhanden ist und deshalb nicht anerkannt wird.

Der als Waldhufendorf angelegte Ort hat heute 11 Ortsteile und wird liebevoll von den Rammenauern als „wie von der Henne zerscharrt“ genannt.

 

Entlang einer sumpfigen Talwanne wurden in Fronarbeit Felder und Gehöfte angelegt. Lange Zeit gehörte Rammenau dem Geschlecht von Ponickau, der Herrschaft von Kamenz. Obwohl die Besitzer ständig wechselten, hatten sie auch entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Ortes. Im 16. Jahrhundert entschloss man sich, den sumpfigen Talgrund trocken zu legen, wodurch das heutige Dorfbild mit den charakteristischen Karpfenteichen entstand.

 

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Ort erweitert, es entstanden die einzelnen Ortsteile.

 

Die Gemeinde ist eng verbunden mit dem Leben des Philosophen Johann Gottlieb Fichte, der hier am 19.05.1762 das Licht der Welt erblickte. Er war neben Kant und Hegel einer der bekanntesten Philosophen. Im Pfarrgarten, wo sein Geburtshaus stand, erinnert heute eine Gedenktafel an ihn. Ihm zu Ehren wurde das neue Fichtedenkmal an der Johann-Gottlieb-Fichte-Straße errichtet.

 

Der Dorfpfarrer erkannte schon früh die Begabung des Jungen. Als Fichte neun Jahre alt war, hatte er die Chance, sein Können zu beweisen. Der Freiherr Ernst Haubold von Miltitz war zu Besuch auf das Schloss gekommen und hatte den Sonntagsgottesdienst verpasst. Da holte der Pfarrer den kleinen Fichte, der die Predigt vollständig und gut verständlich wiederholte. Das war der Beginn seines Aufstieges, denn von da an wurde er gefördert, besuchte die Stadtschule Meißen und die Fürstenschule Schulpforta bei Naumburg. Anschließend studierte er in Jena und Leipzig Theologie bis er 1794 zum Professor der Philosophie ernannt wurde und an der Berliner Universität lehrte.

 

Größere Industriegebiete kann Rammenau nicht vorweisen. Als im 18. Jahrhundert die großen Bandwebereien im Rödertal entstanden, ging diese Entwicklung am Ort vorbei. Es blieb bei kleinen häuslichen Webereien. Große Bedeutung hat seit Ende des 16. Jahrhunderts die Karpfenzucht, zuerst mehr für die Gutsherrschaft, inzwischen für Jedermann. Die Gemeinde hat ca. 36 ha Karpfenteichfläche. Weiterhin verfügt Rammenau heute über ein kleines Gewerbegebiet und eine Reihe von traditionellen handwerklichen Familienbetrieben.

 

Nicht weniger bekannt ist Rammenau durch das Barockschloss, welches ab dem Jahr 1721 im Auftrag des kursächsischen Kammerherrn Ernst Ferdinand von Knoch erbaut wurde. 1754 wurde der Bau vollendet. Ab 1820 begann der Botaniker und Insektenkundler Johann Centurius Reichsgraf von Hoffmannsegg mit dem Umbau des Landschaftsparks im englischen Stil. 1993 ging das Barockschloss Rammenau in den Besitz des Freistaates Sachsen über und wird seitdem systematisch instandgesetzt und restauriert.

 

Auf touristischem Gebiet hat sich in Rammenau in den letzten Jahren sehr viel verändert. Sehenswert ist auf dem Dorfplatz die restaurierte Alte Schmiede mit Schmiedenscheune und Schauschmiede. In dem Gebäude befindet sich die Touristinformation, die Gemeindebibliothek und ein kleiner Laden, in dem Produkte vorrangig aus der hiesigen Region angeboten werden. Entlang der ausgeschilderten Fahrrad- und Wanderwege kann der Besucher an vielen Stationen, wie dem Alten Gefängnis mit wechselnden Ausstellungen, dem Holzweg, dem Schaubienenstock oder den zahlreichen Lehrtafeln über die Flora und Fauna der Region Rast machen.

 

Historische Ansichten von Rammenau: /galerie/36581/historische-ansichten-von-rammenau.html

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